Eine ausgewogene Verteilung der Kosten: Vermieter sollen nicht allein für die Belastungen der Fernwärme aufkommen müssen

Ein breites Bündnis aus verschiedenen Akteuren der Immobilienbranche hat sich zusammengeschlossen, um die Bundesregierung dazu aufzufordern, die Wärmelieferverordnung (WärmeLV) entsprechend anzupassen. Das Ziel besteht darin, den Fokus verstärkt auf erneuerbare Wärme zu legen und dabei gleichzeitig mögliche Kostensteigerungen durch den Umstieg auf Fernwärme zu vermeiden. Diese wichtige Initiative wurde bereits während eines Fernwärmegipfels im Jahr 2023 angekündigt und wird nun durch ein offizielles Schreiben an Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Bauministerin Klara Geywitz (SPD) und Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) tatkräftig unterstützt. Zu den unterzeichnenden Verbänden gehören namhafte Akteure wie der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen GdW, der Immobilienverband Deutschland (IVD), der Verband der Immobilienverwalter Deutschland (VDIV), der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) sowie der Verband für Energiedienstleistungen, Effizienz und Contracting (vedec). Zusammen setzen sich diese Verbände für eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung im Immobiliensektor ein und streben eine optimale Nutzung erneuerbarer Energien an.

Vermieter streben eine ausgewogene Kostenverteilung beim Ausbau von Fernwärme an

Eine zentrale Forderung der Vermieter besteht darin, sicherzustellen, dass die Umstellung auf Fernwärme weder sie noch ihre Mieter finanziell belastet. Dirk Salewski, Präsident des BFW, betont die Notwendigkeit einer kostenneutralen Umstellung auf Fernwärme, um Investitionen in diese innovative Technologie attraktiv zu gestalten. Er warnt davor, dass ohne diese finanzielle Sicherheit die Realisierung der kommunalen Wärmeplanung gefährdet sein könnte. Für die Vermieter spielt es eine entscheidende Rolle, von den Investitionskosten entlastet zu werden, um Mieterhöhungen nach Modernisierungsmaßnahmen zu vermeiden. Salewski argumentiert, dass hierfür entweder eine gesetzliche Sonderregelung oder zumindest eine eindeutige rechtliche Klarstellung erforderlich ist, um sicherzustellen, dass die Energiewende im Mietwohnungsbau erfolgreich umgesetzt werden kann. Dank dieser Maßnahmen würden Vermieter und Mieter gleichermaßen von den Vorteilen einer effizienten und umweltfreundlichen Fernwärmeversorgung profitieren.
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Bundesregierung und Immobilienbranche diskutieren gemeinsam über die Zukunft der Fernwärme

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Obwohl die Bedeutung von Fernwärme als Instrument zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung von der Bundesregierung betont wird, besteht immer noch das Problem, dass ein Großteil der Fernwärme aus fossilen Brennstoffen wie Kohle und Gas erzeugt wird. In diesem Zusammenhang plant die Regierung eine Überarbeitung der Wärmelieferverordnung und der Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme. Ziel ist es, Anreize für Investitionen in erneuerbare Energien zu schaffen und die Bedingungen für Verbraucher zu verbessern. Damit möchte man einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen leisten und eine nachhaltige und umweltfreundliche Wärmeversorgung sicherstellen. Der Immobilienmakler unterstützt diese Bestrebungen und informiert seine Kunden und Website-Besucher über die Vorteile und Möglichkeiten der Nutzung von Fernwärme aus erneuerbaren Energien.

Fernwärme als Alternative zu Öl und Gas: Beitrag zur Erfüllung der Anforderungen des GEG

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sieht Fernwärme als eine Möglichkeit zur Erfüllung der Anforderungen vor. Dabei sind Übergangsfristen vorgesehen, um den Anschluss an Fernwärmenetze zu erleichtern. Die kommunale Wärmeplanung spielt dabei eine entscheidende Rolle für Sie als Kunden und Besucher unserer Website. In der kommunalen Wärmeplanung werden die Potenziale und Bedarfssituationen der Wärmeversorgung in einer Gemeinde oder Stadt analysiert und Maßnahmen entwickelt, um eine effiziente und klimafreundliche Wärmeversorgung zu gewährleisten. Dabei wird auch die Integration von Fernwärme in bestehende Gebäude betrachtet.

Als Kunde bzw. Besucher unserer Website können Sie von der kommunalen Wärmeplanung profitieren, indem Sie Informationen über vorhandene Fernwärmenetze und deren Ausbaupläne erhalten. Dadurch können Sie frühzeitig prüfen, ob Ihr Gebäude an das Fernwärmenetz angeschlossen werden kann. Dies kann sowohl für Neubauten als auch für bestehende Gebäude relevant sein.
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Die Vorteile einer Fernwärmeversorgung liegen auf der Hand. Durch den Anschluss an ein Fernwärmenetz können Sie Ihren Wärmebedarf umweltfreundlich und ressourcenschonend decken. Fernwärme wird häufig durch die Nutzung von Abwärme aus Kraftwerken oder industriellen Prozessen erzeugt. Dadurch entsteht eine effiziente Nutzung von vorhandener Energie.

Mit dem Gebäudeenergiegesetz wird die Nutzung von Fernwärme zusätzlich gefördert. Durch die vorgesehenen Übergangsfristen haben Sie als Gebäudebesitzer die Möglichkeit, sich auf den Anschluss an ein Fernwärmenetz vorzubereiten. Dabei können Sie von staatlichen Förderungen und finanziellen Anreizen profitieren.

Die kommunale Wärmeplanung schafft somit eine wichtige Grundlage für eine nachhaltige und zukunftsfähige Wärmeversorgung. Indem Sie sich über die Möglichkeiten der Fernwärme informieren und die kommunalen Pläne verfolgen, helfen Sie aktiv mit, den Klimaschutz zu fördern und gleichzeitig Ihre eigenen Energiekosten zu senken.

Transparenz schaffen: Plattform für Fernwärme zur Vergleichbarkeit von Preisen

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Um die Transparenz bei den Heizkosten zu verbessern, planen der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) und die Arbeitsgemeinschaft Fernwärme (AGFW) die Einführung einer Preisplattform für Fernwärme-Anbieter im April 2024. Damit sollen die großen Unterschiede bei den Fernwärmepreisen, die für Verbraucher oft schwer nachvollziehbar sind, angegangen werden. Die Preisplattform soll eine einheitliche Basis schaffen, auf der Fernwärme-Anbieter ihre aktuellen Tarife und Preiskomponenten transparent darstellen müssen. Dadurch wird es für Verbraucher einfacher, die Preise verschiedener Anbieter miteinander zu vergleichen und das attraktivste Angebot zu finden.

Zusätzlich zu den reinen Preisinformationen sollen auf der Plattform auch weitere relevante Informationen bereitgestellt werden. Dazu gehören beispielsweise Angaben zu den verwendeten Energieträgern, zur Energieeffizienz der Anlagen und zu möglichen Fördermöglichkeiten. So erhalten Verbraucher einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Anbieter und können ihre Entscheidung auf einer breiten Informationsbasis treffen.
Die Einführung der Preisplattform ist ein wichtiger Schritt in Richtung Transparenz und Wettbewerb auf dem Fernwärmemarkt. Oftmals herrscht in diesem Bereich noch eine monopolähnliche Situation, da Verbraucher nur einen einzigen Anbieter in ihrer Region haben. Durch die Möglichkeit zum Vergleich der Preise und Leistungen wird der Wettbewerb gestärkt und Anbieter haben einen Anreiz, attraktive Preise anzubieten und ihre Servicequalität zu verbessern.

Die Preisplattform wird von unabhängigen Dritten betrieben und kontrolliert, um eine objektive und vertrauenswürdige Informationsquelle zu gewährleisten. Die beteiligten Verbände setzen sich dafür ein, dass alle Fernwärmepreise transparent und verständlich dargestellt werden und Verbraucher somit eine informierte Entscheidung treffen können.

Um die Einführung der Preisplattform vorzubereiten, werden die technischen Voraussetzungen geschaffen und die Anbieter werden über ihre Verpflichtungen informiert. Zudem wird die Plattform regelmäßig überprüft und aktualisiert, um sicherzustellen, dass alle aktuellen Tarife und Informationen dort verfügbar sind.

Die Einführung einer Preisplattform für Fernwärme-Anbieter ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Transparenz und Wettbewerb auf dem Markt. Verbraucher profitieren von einer besseren Vergleichbarkeit der Preise und können fundierte Entscheidungen über ihren Fernwärmelieferanten treffen. Durch den verstärkten Wettbewerb werden auch die Anbieter dazu motiviert, ihre Preise und Leistungen attraktiver zu gestalten und ihre Servicequalität weiter zu verbessern. Die Preisplattform wird einen wertvollen Beitrag zu einer effizienten und transparenten Energiewende leisten.

Bundesamt öffnet Klageregister für Sammelklage

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Darüber hinaus hat das Bundesamt für Justiz eine Sammelklage der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) gegen den Eon-Fernwärmeversorger Eon Energy Solutions im Klageregister veröffentlicht. Die Klage zielt darauf ab, die angeblich überhöhten Preise von Eon Energy Solutions anzuprangern und rückwirkend anzupassen. Eon Energy Solutions hat die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass ihre Preisgestaltung den gesetzlichen Vorgaben entspricht und transparent ist. Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) sieht dies jedoch anders und wirft dem Eon-Fernwärmeversorger vor, seine marktbeherrschende Stellung auszunutzen, um überhöhte Preise zu verlangen. Ihrer Meinung nach müssten die Verbraucherinnen und Verbraucher endlich vor den überzogenen Forderungen geschützt werden.

Im Rahmen der Sammelklage fordert der vzbv daher, dass die Preise von Eon Energy Solutions rückwirkend angepasst werden und eine angemessene Entschädigung an die betroffenen Verbraucherinnen und Verbraucher ausbezahlt wird.
Eon Energy Solutions wehrt sich jedoch gegen diese Anschuldigungen und betont, dass ihre Preisgestaltung den gesetzlichen Vorgaben entspricht und transparent ist. Sie sehen die Vorwürfe des vzbv als unbegründet an und sind bereit, dies auch vor Gericht zu verteidigen.

Die Entscheidung des Bundesamts für Justiz, die Sammelklage im Klageregister zu veröffentlichen, zeigt jedoch, dass die Behörde die Anschuldigungen des vzbv zumindest für prüfenswert hält. Es bleibt abzuwarten, wie das Gericht letztendlich über den Fall entscheiden wird und ob eine rückwirkende Anpassung der Preise tatsächlich stattfinden wird. Bis dahin können sich die Verbraucherinnen und Verbraucher nur an die Verbraucherzentrale wenden, um sich über ihre Rechte zu informieren und gegebenenfalls rechtliche Schritte einzuleiten.